Stadtwerke Senftenberg

Stadtwerke Senftenberg
Solarwärme für städtisches Fernwärmenetz

Ein wegweisendes Projekt für deutsche Fernwärmenetze

  • Standort: Senftenberg in Brandenburg
  • Solaranlage für den Sommerbetrieb des städtischen Fernwärmenetzes
  • Grundstück: ehemalige Bauschuttdeponie, wiederaufgefülltes Braunkohleabbaugebiet
  • Kollektorfläche: 8.300 m² / 1680 Stk. XL 19/49 P
  • Grundfläche: ca. 20.000 m²
  • Jahresertrag: 4 GWh ( = 4 % der gesamten Wärmemenge)
  • Inbetriebnahme: 16. August 2016
  • Maximalleistung: 4,5 MW

Im August 2016 ging auf der ehemaligen Deponie „Laugfeld“ in Senften­berg die bislang größte thermische Solaranlage Deutschland in Betrieb. Mit 8.300 m² Kollektor­fläche ist sie gleichzeitig eine der größten Anlagen mit Vakuu-­Röhren­kollektoren weltweit und die erste echte Groß­anlage, die in Deutschland in ein klassisches städtisches Fern­wärme­netz einspeist. Die Gesamtplanung dieser Solar­anlage mit etlichen innovativen Details erfolgte durch Ritter XL Solar, welche auch das komplette, aus 1.680 Hoch­leistungs­kollektoren bestehende Kollektor­feld und die Regelungs­technik lieferte.

Das Fernwärmenetz der Stadtwerke Senften­berg hat eine Gesamt­länge von rund 33 Kilometern und bei einem Anschluss­wert von rund 50 Megawatt einen jährlichen Wärme­bedarf von über 100 Giga­watt­stunden. Die solare Großanlage wurde so dimensioniert, dass sie an normalen Sommer­tagen den gesamten Wärmebedarf des Netzes liefern kann. Die Anlage ist dezentral über eine Ring­leitung angebunden. Zusätzlich wurde im Heiz­werk ein Bypass eingebaut, damit die 2.000 m³ Wasser­inhalt des Fernwärmenetzes an besonders strahlungs­reichen Tagen die Über­leistung der Solar­anlage aufnehmen, also als Puffer dienen kann. Dadurch kommt diese Solar­anlage ohne einen Speicher aus.

Die Ein­bindung der Solar­anlage und die Umbauten im Netz wurden von dem Cottbusser Ingenieur­büro Integral Projekt GmbH & Co.KG geplant. In der Regel erfolgt die Ein­speisung der Solar­wärme mit Soll-Vorlauf­temperatur, welche gleitend zwischen 85 und 105 °C gefahren wird. Die hydraulische Ein­bindung und die Steuerungs­technik erlauben aber auch, bei schwächerer Ein­strahlung, vor allem im Winter­halb­jahr, die Betriebs­weise Rück­lauf­temperatur­anhebung zu wählen.

Beispielhaft für die Wärmewende

In einer Zeit, in der die Frage, wie die Fernwärme ins Zeitalter der Erneuer­baren Energien transformiert werden kann, intensiv diskutiert wird, hat das Projekt der Stadtwerke Senften­berg eine wahrhaft wegweisende Bedeutung. Denn ganz ohne Zweifel ist die Solarthermie für Wärmenetze von den erneuerbaren Optionen die naheliegendste, ausgereifteste und wirtschaftlichste.


Eckdaten Wärmenetz

Einwohner 25.000
Anschlussrate 80 % der Gebäude
Trassenlänge 33 km
Wasserinhalt 2.000 m³ Netz
Wärmeerzeugung 100 GWh
Mindestlast 3,8 MW
Netztemperatur Sommer 85 / 65 °C
Netztemperatur Winter 105 / 55 °C


Video zur Großanlage

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