Wärmenetz in Gimbweiler setzt auf Soalrwärme

SOLARUNTERSTÜTZTE WÄRMENETZE FÜR DÖRFER
Dettenhausen

Rund um die Solaranlage in Dettenhausen

Im Oktober 2021 begannen die Arbeiten an der größten solarthermischen Aufdachanlage Deutschlands. In unmittelbarer Nähe zum Firmenstandort der Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG wurde die Anlage auf einem Lagerhallenneubau des Schokoladenherstellers Alfred Ritter errichtet, die seit Mai 2022 das Nahwärmenetz in Dettenhausen mitversorgt.
Die Besonderheit hierbei: Ritter Sport hat die schlüsselfertige Anlage von Ritter Energie erworben und verkauft seinerseits die Wärme an den Nahwärmenetzbetreiber, die Stadtwerke Tübingen. Dabei sind sowohl Ritter Energie als auch Ritter Sport Wärmeabnehmer und an das Nahwärmenetz angeschlossen.

Die neue Heizzentrale der Stadtwerke Tübingen beinhaltet neben einem Blockheizkraftwerk, einer Wärmepumpe und zwei Spitzenlastgaskesseln auch die Wärmeübergabestation für die 2.312 m² große Aufdachanlage. So können zukünftig rund 20 Prozent der gesamten Wärmeerzeugung regenerativ erzeugt werden. Der Gemeinderat aus Dettenhausen stimmte diesem Vorhaben mit Modellcharakter zu. Ortsansässige Unternehmen und Energieversorger übernehmen die lokale Wärmeversorgung, wodurch die Wertschöpfung der Energieversorgung in der Region bleibt. Dabei wird für die Zukunft eine deutliche Erhöhung des erneuerbaren Energiemixes auf mindestens 70 % angestrebt.


Anlage Dettenhausen Eckdaten:

Größe des Kollektorfelds: 2.312 m²
Jahreswärmeertrag: 1.120 MWh
Standort der Anlage: Dettenhausen
 Inbetriebnahme: April 2022

Technische Fakten zur Solarthermieanlage in Dettenhausen

Kernstück der solarthermischen Großanlage bilden 468 Stück Vakuumröhrenkollektoren des Typs XL19 / 49 P. Mit einer daraus resultierenden Bruttokollektorfläche von 2.312 m² werden jährlich rund 1,12 GWh solare Wärme erzeugt und über die Hauptleitung der Energieerzeugungszentrale zugeführt. Dort befinden sich neben den Wärmeerzeugern zwei mit jeweils 100 m³ Inhalt große Wärmespeicher, die überschüssige Wärme zwischenspeichern und bedarfsgerecht, je nach Netzlastsituation, an das Nahwärmenetz abgeben. Auf dem Dach sind die Kollektoren mit einem Neigungswinkel von 25° und einem Reihenabstand von drei Metern aufgeständert. Die in rund 15 Metern Höhe auf dem Hallendach montierte Solarthermieanlage ist fest mit dem Baukörper verbunden. Das Dach der Halle wurde dabei maximal mit Kollektoren belegt, um einen möglichst hohen solaren Deckungsgrad zu erzielen.