Lackieranlage mit Solarthermie und Prozesswärme

Zehnder Group
Lackieranlage profitiert von solarer Prozesswärme

RAUMKLIMASPEZIALIST ZEHNDER ÜBERNIMMT ÖKOLOGISCHE VORREITERROLLE IN DER SCHWEIZ

  • Standort: Gränichen, Kanton Aargau, Schweiz
  • Solare Beheizung der Tauchbecken der Lackieranlage
  • Kollektorfläche: 394 m²
  • Inbetriebnahme: Juli 2012

Projektdetails

Diese Prozess­wärme­anlage ist das erste Projekt, das Ritter XL Solar zusammen mit dem Welt­markt­führer für industrielle Lackier­anlagen EISENMANN im Rahmen ihrer „Green Alliance for a Sustainable Production“ realisiert hat. Ziel der Partnerschaft ist es, die Nutzung solar­thermischer Systeme in industriellen Prozessen, speziell bei Lackier- und Beschichtungsanlagen, weltweit voran zu bringen.

Auf dem Dach der neuen Logisti­khalle der Firma Zehnder bilden 80 Vakuum­-Röhren­kollektoren ein Kollektor­feld von fast 400 m² das Feld ist aufgeteilt in 16 Module mit jeweils 5 in Reihe geschalteten Kollektoren. Diese Module für die solare Prozess­wärme wurden bei EISENMANN vorgefertigt und mit Tief­ladern in die Schweiz trans­portiert. Dadurch konnte die Kollektor­montage vor Ort an einem Tag erfolgen.

Die thermische Solar­anlage ist hydraulisch wie ein weiterer Heiz­kessel in die Wärme­zentrale von Zehnder ein­gebunden. Sie dient haupt­sächlich der Beheizung der bestehenden Eisen­mann Lackier­anlage. Um das gesamte solare Wärme­angebot in die Prozesse ein­zubringen, müssen ggf., z.B. an Wochen­enden, die Becken Spritz­entfetten und Tauch­entfetten über ihre Soll­temperatur von 60°C hinaus überhitzt werden. Die Über­hitzung kann auf einen Maximal­wert von ca. 75 °C angehoben werden.

Solare Erträge für die Lackieranlage

Der garantierte Mindest­solar­ertrag pro Jahr beträgt 400 kWh/m² Brutto­kollektor­fläche bei einer Solar­vorlauf­temperatur von 90 °C, bzw. 157,6 MWh pro Jahr für die gesamte Anlage mit 394 m². Bei einem realistisch ange­nommenen Jahres­nutzungs­grad der Kesselanlage von etwa 80 Prozent entspricht dies einer Brenn­stoff­einsparung (Endenergie) von rund 510 kWh/m²a durch die solare Prozess­wärme, bzw. 200 MWh pro Jahr. Dies entspricht einer Reduktion von 16.800 kg Propan­gas, umgerechnet etwa 20.000 Liter Heiz­öl oder 58.800 Kilogramm Holz­schnitzel. Zusammen mit dem Förder­beitrag vom Schweizer Bundes­amt für Energie rechnet sich die thermische Solar­anlage von Ritter XL Solar bereits ab dem fünften Betriebs­jahr. Kein Wunder, dass ein Ausbau der Solar­kapazitäten mit weiteren CPC Vakuum-Röhren­kollektoren bei Zehnder bereits jetzt in Planung ist.


Heiner Schürch
Zehnder Projektleiter

“Wir wollen der attraktivste Anbieter energie­effizienter Lösungen für ein gesundes und komfortables Raum­klima sein. Das gilt nicht nur für unsere Produkte und System­lösungen, sondern auch für eigene Gebäude und Produktions­anlagen.“