Wärmenetz in Gimbweiler setzt auf Soalrwärme

Deutschlands größte Solarthermieanlage
Greifswald

Rund um die Solaranlage in Greifswald

In der Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Greifswald ist die derzeit größte Freiflächensolarthermieanlage Deutschlands entstanden. Im Rahmen der Ausschreibung eines innovativen Kraftwärmekopplungssystems (iKWK) erhielten die Stadtwerke Greifswald im Juni 2018 den Zuschlag. Solche Systeme beinhalten laut den Regularien neben einer Kraftwärmekopplungsanlage und einem elektrischem Wärmeerzeuger (Power to Heat-Komponente) eine innovative, also regenerative Wärmeerzeugungskomponente.

Die Stadtwerke Greifswald erzeugen diesen regenerativen Anteil durch eine Solarthermieanlage. Herzstück dieser Anlage bildet das Kollektorfeld mit einer Bruttokollektorfläche von 18.732 m², bestehend aus einem kleineren Nordfeld und dem siebenmal größeren Südfeld. Mit diesem Kollektorfeld werden mehr als drei Prozent des gesamten städtischen Wärmebedarfs gedeckt.
Optional wird die Nachrüstung eines ca. 5.400 m³ fassenden Wärmespeicher, der solare und Kraft-Wärme-Kopplungserzeuger-Überschüsse zwischenspeichert und bedarfsgerecht an das Fernwärmenetz abgeben kann, geprüft. Die damit einhergehende Einsparung an emittierten CO2-Mengen durch die Vermeidung von Verbrennung fossiler Brennstoffe beträgt rund 1.780 Tonnen pro Jahr. So können in Greifswald zukünftig rund 800 Haushalte CO2-neutral mit Wärmeenergie versorgt werden.


Bild: Stadtwerke Greifswald


Anlage Greifswald Eckdaten:

Größe des Kollektorfelds: 18.732 m²
Jahreswärmeertrag: 8,1 GWh
Standort der Anlage: Greifswald
 Inbetriebnahme: Juni 2022

Technische Fakten zur Solarthermieanlage in Greifswald

Im Mai 2021 begann die Stadtwerke Greifswald GmbH mit der Errichtung der geplanten Solarthermiefläche unmittelbar am Heizkraftwerk Helmshäger Berg. Insgesamt wurden 3.792 Kollektoren auf dem Nord- und Südfeld des Typs XL 19 / 49 verbaut. So wird diese Anlage einen jährlichen Ertrag von ca. 8,1 GWh an das Greifswalder Netz respektive in den zukünftigen Speicher der Stadtwerke übertragen. Die im Kollektorfeld erzeugte solare Wärme wird über eine DN 250 Rohrleitung in das Heizwerk abgeführt. Dort wird, je nach Lastsituation des Netzes, die Wärme direkt in das Netz abgegeben oder zukünftig im Wärmespeicher zeitweilig bevorratet.


Für die Errichtung des Kollektorfelds stand eine zuvor brachliegende Fläche zur Verfügung. Hier wurden, in einer für Freiflächenanlagen üblichen Bauweise, die Kollektoren mithilfe von Rammpfählen so positioniert, dass zwischen Kollektorreihen ein Gassenabstand von rund 1,3 Metern verbleibt. Der Standort
der Anlage unmittelbar am Heizkraftwerk Helmshäger Berg ist ideal, da hier noch Flächenpotential für einen weiteren Ausbau verfügbar ist. Wie bei fast allen Freiflächenanlagen üblich ist die Fläche nicht versiegelt, so dass Niederschläge im Erdreich versickern können. Diese Anlage zeigt, dass sich das Bemühen um die Wärmewende und Naturschutz durchaus ergänzen.