Bioenergiedorf Büsingen: Solar-unterstütztes Wärmenetz

Bioenergiedorf Büsingen
Umweltfreundliche Solarwärme für Nahwärmenetz

Ein Vorbild nachhaltiger Energieversorgung

  • Standort: Büsingen am Hochrhein, Deutschland
  • Solaranlage zur Unterstützung eines neuen Fernwärmenetzes
  • Kollektorfläche: 1.090 m²
  • Grundfläche: ca. 2.500 m²
  • Jahreswärmeertrag: 565 MWh
  • Spezifischer Ertrag 518 kWh / m² a
  • Deckungsgrad Solar 13,5 %
  • Maximale Dauerleistung 650 kW
  • Inbetriebnahme: 20.6.2013

Büsingen am Hochrhein hat ein neues, 100% regeneratives Wärmenetz. Das Projekt der Solarcomplex AG aus Singen hat Modellcharakter: Während im Winterhalbjahr ein großer Biomassekessel die Hauptarbeit verrichtet, übernimmt im Sommerhalbjahr die große Solaranlage. Zusätzlich steht für Spitzenlasten ein Rapsölkessel zur Verfügung.

Das Solarsystem setzt sich zusammen aus zwei fast 500 m² großen Kollektorfeldern im Freiland und zusätzlichen 100 m² CPC Vakuum-Röhrenkollektoren an der Fassade des Kesselhauses. Das Solarsystem wurde von Ritter XL Solar geplant und schlüsselfertig errichtet.

Büsingen ist damit das erste deutsche Bioenergiedorf mit einer großen solarthermischen Anlage. Das Wärmenetz hat eine Trassenlänge von ca. 5 km und versorgt jetzt schon über 100 Gebäude, darunter das Rathaus und andere öffentliche Einrichtungen. Der durch das regenerative Wärmenetz ersetzte Heizölverbrauch beträgt ca. 400.000 Liter im Jahr. Damit bleiben jährlich ca. 350.000 € Kaufkraft in der Region. Auch der benötigte Betriebsstrom wird selbst produziert, mit einer Photovoltaik-Solaranlage auf dem Dach des Kesselhauses.


Eckdaten Wärmenetz

Einwohner ca. 1.400
Anschlussrate 105 Gebäude
Trassenlänge  5,8 km
Pufferspeicher 2 x 50 m³
Wärmeerzeugung 4,2 GWh
Netztemperatur Sommer 80 / 60 °C
Netztemperatur Winter 90 / 55 °C
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Markus Möll

Bürgermeister der Gemeinde Büsingen

“Solarthermie im Sommer und Bio­masse im Winter – das ist ein einzigartiges Konzept. Neben den öko­logischen Vorteilen hat das Projekt auch einen hohen regional­wirtschaft­lichen Wert: Die Energie­kosten fließen nicht mehr ab, sondern bleiben als Kauf­kraft vor Ort.“