Ein weiterer Meilenstein für die Solarthermieanlage Leipzig-West

Am 22. Oktober 2025 wurde auf der Baustelle der Solarthermieanlage Leipzig-West ein wichtiger Fortschritt erzielt:
Mit der Aufstellung von vier Stagnationsbehältern ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme der Anlage erreicht.

Funktion der Stagnationsbehälter

Kommt es im Kollektorkreis zu einem Wärmeüberschuss, schaltet sich die Anlage automatisch ab. In diesem Fall entleert sich das Kollektorfeld und das Anlagenwasser fließt in drucklose Edelstahlbehälter.
Das verbleibende Kollektorfeld und das solarseitige Rohrleitungssystem stehen anschließend in Dampf, der sich über Nacht abkühlt und einen Unterdruck ausbildet.
Am folgenden Morgen kann sich die Anlage vollautomatisch wieder befüllen – ganz ohne manuelles Eingreifen.

Technische Besonderheiten

  • Die vier Stagnationsbehälter können das gesamte solarseitige Anlagenvolumen aufnehmen.
  • Die Anlage ist stagnationssicher ausgeführt, was insbesondere bei längerem Strom- oder Wärmenetzausfall oder bei einer zeitweise unzureichenden Wärmeabnahme durch das Fernwärmesystem essenziell ist.
  • Von Gesetzes wegen müssen die Betriebsgrenzen der Anlage durch geeignete technische Maßnahmen (TZA+, PZA+) abgesichert werden.
  • Der Anlagenbetreiber hat die Möglichkeit, die Solarthermieanlage bei Bedarf kontrolliert und sicher außer Betrieb zu nehmen.
  • Die Stagnation stellt keinen Störfall dar, sondern ist ein geregelter und kontrollierter Betriebszustand. Die zugrunde liegende Verfahrenstechnik ist patentiert.

Mit der Installation der Stagnationsbehälter ist ein weiterer wichtiger Baustein für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Solarthermieanlage Leipzig-West umgesetzt. Das Projekt steht exemplarisch für die technische Reife und Betriebssicherheit moderner Großsolarthermieanlagen in Deutschland.